04.03.2020 - Südkurier: Eine Schule voller Fantasie
Johanna Ahlfänger und Anastasia Garofalo erschienen auf dem Kunstfest als Rembrandt und Cindy Sherman. | Bild: Rosemarie Tillessen

Schüler zeigen beim Kunstfest bildnerische Talente

Waldshut-Tiengen – Das Kunstfest der Klassenstufe zwölf fand zum 17. Mal am Hochrhein-Gymnasium in Waldshut statt. Die Werke der Schüler offenbarten dabei erstaunliche Talente, zum Beispiel, was die Darstellung des Faltenwurfs von Stoffen angeht.

Zum 17. Mal hat am Hochrhein-Gymnasium Waldshut das jährliche Kunstfest stattgefunden. Schulleiterin Mechthild Rövekamp-Zurhove begrüßte die rund 150 Besucher und freute sich: „Es ist so viel Wunderbares entstanden, Sie werden sehen.“ Sie dankte besonders den beiden Kunsterziehern Susann und Matthias Sochor, die mit den zwei Kunstleistungskursen der Klassenstufe zwölf das Thema „Identitäten“ sowie das Abiturthema „Verkörperungen“ intensiv erarbeitet hatten.
Beide Lehrer führten in die Themen ein und stellten in einer Videoprojektion kurz die Schülerarbeiten vor: „Künstlerische Betätigung dient der Persönlichkeitsbildung“, sagte Matthias Sochor. „Wir stellen heute die Ergebnisse dieses bildkünstlerischen Ringens vor.“ Seine Ehefrau Susann Sochor ergänzte: „Ich wünsche Ihnen jetzt viele anregende Gespräche mit den Schülern, auch über das, was nicht zu sehen ist.“ Der Musikkurs unter der Leitung von Ulrich Tomm untermalte die Eröffnung stimmungsvoll musikalisch.
Auch in diesem Jahr hatten sich die Schüler zunächst mit den Selbstporträts von Rembrandt und dem Gesamtwerk der 300 Jahre später lebenden Fotografin Cindy Sherman auseinandergesetzt, die mit weiblichen Rollen spielt. Sie hatten auch die Plastiken der griechischen Antike und die Formensprache des Engländers Antony Gormley kennengelernt, bevor sie deren Bildsprache in eigenen Werken umsetzten.
Die Ergebnisse waren jetzt auf drei Stockwerken der Schule zu sehen. Die Fertigkeiten beim Zeichnen, Malen oder die Darstellung des Faltenwurfs von Stoffen ließen Staunen. Vor allem staunten die Betrachter über die Kreativität und Fantasie der Schüler: Da zeigte etwa Carmen Kelz einen berührenden Film über Vergänglichkeit und Altern; Alexandra Jahnke inszenierte eine Gesichtssprache, Tim Stempel entwarf einen Kunst-Pavillon mit eigenwilliger Architektur, Johanna Ahlfänger und Anastasia Garofalo erscheinen als Rembrandt und Cindy Sherman, um nur einige Beispiele zu nennen. Wer jetzt beim Kunstfest nicht dabei sein konnte, findet auch in den nächsten Wochen noch viele der gelungenen Kunstwerke der Schüler in den Schulkorridoren.

Text: Rosemarie Tillessen, erschienen im SÜDKURIER am 04.03.2020

21.12.2019 - Südkurier: Musik als Geschenk
Harmonisch vereint: Schulchor, Unterstufenchor und Streicher des Unterstufenorchesters des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut. | Bild: Matthias Sochor

Einstimmung auf die Weihnachtszeit im Adventskonzert 2019 des Hochrhein-Gymnasiums

Waldshut-Tiengen: Für ihr Adventskonzert erhalten die verschiedenen Chöre und Orchester des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut viel Applaus.
Feierlich-festlich gestaltete sich bereits der Auftakt des HGWT-Adventskonzerts 2019. Das Unterstufenorchester spielte unter der Leitung von Mathias Lauer und Klaus Bürger, im Streicherblock unterstützt durch Nadja Riedl von der Musikschule Südschwarzwald, Georg Friedrich Händels „Menuett D-Dur“ und zwei weitere Stücke. Schulleiterin Mechthild Rövekamp-Zurhove bezeichnete in ihrer Begrüßungsansprache diesen vorweihnachtlichen Musik-Abend denn auch als willkommenen Moment des Innehaltens, sie fühle sich beschenkt.
Heiter-ironisch begann der Unterstufenchor seinen Programmteil, indem er unter der Leitung von Ulrike Ruppaner und Markus T. Funck einen Weihnachtswünsche-Rap sang. Einen kraftvollen Auftritt lieferte danach das Unterstufenorchester mit „Skyfall“ aus dem gleichnamigen James-Bond-Film. Die von Konstanze Wadle und Stefan Zenth geleitete Formation bot auch den alle Jahre wieder gefeierten Klassiker „Feliz Navidad“. Mit herzlichem Applaus bedachten die Gäste in der voll besetzten Versöhnungskirche das Zusammenspiel beider Ensembles. Unter dem fröhlichen Motto „Das junge Weihnachtskonzert“ erklangen beliebte deutsche Weihnachtslieder.
Den Kontrapunkt setzte der von Ulrich Tomm geleitete und von Lisa Bucher unterstützte Schulchor: Rhythmisch-spirituell erschien „Hayé hamé“, ein Traditional aus dem Senegal, als Auftakt für einen Block internationaler Lieder, an dessen Ende der Schulchor mit dem Publikum „Christmas Time“ von Bryan Adams sang. Voller Andacht und harmonisch vereinend geriet das von Schulchor, Unterstufenchor und Streichern des Unterstufenorchesters zusammen dargebotene Lied „Es sungen drei Engel“, ein Stück aus dem Engel-Lieder-Zyklus von Peter Schindler.
Seit einigen Jahren beschließt die Bigband des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut das Adventskonzert, so auch 2019. Der musikalisch sanft einsetzende und sich kraftvoll entfaltende Auftritt dieser von Stefan Zenth geleiteten Formation begann mit „Have Yourself a Merry Little Christmas“ – singend begleitet von Cora Nußbaumer, Klasse 9. Umjubelt schließlich war das Konzert-Finale: Publikum und Bigband intonierten gemeinsam „Hark! The Herald Angels Sing“.
Text: Matthias Sochor (HGWT), erschienen im SÜDKURIER am 21.12.2019
11.11.2019 - Südkurier: Eine literarische Sternstunde
Frank Arnold las im HGWT Szenen aus Goethes „Faust I“ – hier vor dem eigens entworfenen Plakat des Kunsterziehers Matthias Sochor. | Bild: Rosemarie Tillessen

Sprecher Frank Arnold las aus Goethes „Faust I“

Waldshut-Tiengen – Der bekannte Schauspieler, Regisseur und Sprecher Frank Arnold las vor rund 100 Schülern, Lehrern und Gästen im Hochrhein-Gymnasium Waldshut Szenen aus Goethes „Faust I“, diesmal mit Schwerpunkt auf der Gretchentragödie.

Bereits zum zweiten Mal konnte Mechthild Rövekamp-Zurkove, Schulleiterin des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut, den bekannten Schauspieler, Regisseur und Sprecher Frank Arnold in ihren Räumen begrüßen. Er las vor rund 100 Schülern, Lehrern und Gästen wieder Szenen aus Goethes „Faust I“, diesmal mit Schwerpunkt auf der Gretchentragödie. 
Die Veranstaltung kam durch Unterstützung der Dr.-Inge-Freytag-Stiftung und der Volksbank Hochrhein zustande. Die sicherlich noch vielen bekannte Stifterin war diesem Gymnasium eng verbunden und hier zur Schule gegangen.
Es ist die bekannte Geschichte: Faust begegnet dem mädchenhaften Gretchen und verliebt sich in sie. Er lernt sie mit Mephistos Hilfe näher kennen, dringt sogar in ihr Mädchenzimmer und versucht, sie mit Schmuck zu verführen. Gretchen entbrennt in Liebe. Und Mephisto macht sich die Nachbarin Marthe gefügig, die den Liebenden zum Schäferstündchen verhilft. Doch die Nachbarn lästern, und Gretchens eifersüchtiger Bruder Valentin wird im Kampf von Faust getötet. Die Tragödie nimmt ihren Lauf.
Diesen schweren Text von Johann Wolfgang von Goethe liest Frank Arnold wunderbar deutlich vor. Aber er bietet an diesem Abend mehr als eine Lesung. Er moduliert die Stimme: hier die schmeichelnde, lockende oder herausfordernde Stimme Mephistos, dort die mal schwärmerisch verführerische, dann wieder eindringlich beschwörende von Faust oder die ganz junge, sensible, zögerliche und schließlich verzweifelte Stimme von Gretchen. Und zuletzt die dramatische Steigerung, wenn Faust das wahnsinnig gewordene Gretchen aus dem Kerker befreien will.
Arnold wird zum stimmlichen Schauspieler und der Abend gerät zu einer kleinen literarischen Sternstunde. Auch die zahlreichen Elft- und Zwölftklässler des Leistungskurses Deutsch ließen sich 70 Minuten sichtlich fesseln und spendeten lebhaften Beifall.
Text: Rosemarie Tillessen, erschienen im SÜDKURIER am 11.11.2019

08.06.2019 - Südkurier: Souveräne Jungmusiker überzeugen
Die Bigband des Hochrhein-Gymnasiums war in Top-Form, Musiklehrer Stefan Zenth (rechts) spielt mit. | Bild: Susanne Schleinzer-Bilal

Mentorenkonzert der Klasse 10a

Waldshut-Tiengen – Die zehnte Klasse des Musikprofils am Hochrhein-Gymnasium wagt sich beim Mentorenkonzert an komplizierte Stücke aus verschiedenen Genres.

Die Erwartungen der Zuhörer mehr als erfüllt haben die Jungmusiker der zehnten Klasse des Musikprofils am Hochrhein-Gymnasium Waldshut. Mit Jubelrufen und frenetischem Beifall bedankten sich die zahlreichen Zuhörer für das abwechslungsreiche Mentorenkonzert im Musiksaal der Schule. Die Mentoren waren in diesem Fall die Schüler, die im Schulchor oder Schulorchester den Takt übernahmen und ihre Sängerkollegen durch die Musikstücke dirigierten.
Ein gut aufgestellter Schulchor, ein exquisites Klassenorchester und eine gutgelaunte Bigband in Hochform waren der Garant für einen Abend der Extraklasse. Viel Applaus ernteten dabei auch die Videoadaptionen zu Ausschnitten aus der „Winterreise“ von Franz Schubert. Als Erste nahm dann Nola Ouambo den Taktstock in die Hand, die sich später auch als Solosängerin und im Duett mit Christine Both hervortat.
Bereits das Stück „Hayé Hamé“ von Singing Buddhas kam bei den Zuhörern gut an. Ebenso der Gospel „Oh Happy Day“, dirigiert von Cedric Fischer. „Scarborough Fair“ von Simon und Garfunkel, das ursprünglich ein englisches Volkslied war, wurde von Hannah Strittmatter dirigiert. Auch ihr Auftritt wurde mit viel Applaus bedacht. Auch die Stücke „Only Time“ von Enya, dirigiert von Valentina de Paola, „Africa“, von Toto, dirigiert von Christine Both, und „Evening Rise“ von Female Affairs ernteten viel Beifall.
An „Bohemian Rhapsody“ von Queen hatte sich Natalie Moser als Dirigentin gewagt und führte die Musiker sicher durch das Stück, Fredric Abel hatte sich „Thriller“ von Michael Jackson vorgenommen, auch er wusste, zu begeistern. Mit Flügelhorn, Saxophon, Trompete, Posaune, Ukulele, E-Gitarre, Bongos und Schlagzeug, überzeugte die Bigband mit Stücken wie „Storie di tutti i giorni“ von Maurizio Fabrizio, „Walk The Dinosuar“ von Randy Jacobs und „Uptown Funk“ von Bruno Mars mit dem Genre Jazz. Krönender Abschluss war die Zugabe „Blues Brothers“.

Text: Susann Schleinzer-Bilal (SÜDKURIER), erschienen am 08.06.2019

13.03.2019 - Südkurier: Antike als Inspiration
Körper und Maske - eine Arbeit von Melissa Knorr. | Bild: Rosemarie Tillessen

Kreative Arbeiten der Abitur-Kunstkurse

Waldshut-Tiengen – Schüler der Abitur-Kunstkurse des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut präsentieren beim Kunstfest ihre bildnerischen Arbeiten zum Thema "Verkörperungen".
Alle Jahre wieder zeigt das Hochrhein-Gymnasium Waldshut in einem Kunstfest, was die beiden Abitur-Kunstkurse unter Anleitung der Kunsterzieher Susann und Matthias Sochor geleistet haben. Der Musiksaal war auch diesmal bei der Eröffnung wieder voll besetzt. Schulleiterin Mechthild Rövekamp-Zurkove dankte den beiden engagierten Kunsterziehern und wünschte den Besuchern einen Abend der Begegnung mit der Bildenden Kunst und den Menschen. Und der Musikkurs der Klassenstufe zwölf unter Leitung von Ulrike Ruppaner umrahmte höchst originell musikalisch die Feierstunde. Die beiden Kunsterzieher führten anschließend in das diesjährige Abiturthema „Verkörperungen“ ein: Dazu hatten sie mit den Schülern Museen in Basel und Sindelfingen besucht und Plastiken der griechischen Antike sowie Arbeiten des englischen Künstlers Antony Gormley kennengelernt.
Im Unterricht folgten dann Experimente mit deren Bildsprache und das Umsetzen in ihre eigene Welt. Dasselbe galt für die Arbeiten der beiden Künstler Rembrandt und Cindy Sherman, die in ihren Bildaussagen unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine widmete sich malerisch dem Selbstportrait, die andere arbeitet als Fotografin an „Selbstdarstellung und Verwandlung“.
Man kann nur staunen, was die Schüler aus diesen Anregungen umsetzten: Frei nach dem Motto „Ich mache Selfies, also bin ich“ spielten sie mit Rollen und Filmstills, entwarfen Masken und Verhüllungen und zeigen mit Selbstdarstellungen und kreativer Gestaltungslust eigene Weltbilder: Da wurde gemalt und mit dem Baustoff Ytong gearbeitet, fotografiert oder dreidimensional aus Draht oder Müll Neues entworfen.
Sehr eindrucksvoll schließlich Kurzfilme zum Thema „Ambivalence of Growing Up“, in denen die Schüler Licht und Schatten ihres eigenen Erwachsenwerdens einbrachten und sogar bis Zürich reisten, um auf die krassen Unterschiede von Arm und Reich aufmerksam zu machen. Vieles entwickelte sich in der Schule, wurde aber auch eigenständig zuhause in Projekten umgesetzt. „Für uns gab es da Überraschungen wie aus der Wundertüte, als wir jetzt die Arbeiten für das Kunstfest entgegen nahmen,“ meint Matthias Sochor vergnügt. Und wer das Pech hatte, nicht am Kunstfest teilzunehmen, findet viele der Schülerarbeiten noch bis zum Sommer an den Wänden der drei Schulstockwerke.
Text: Rosemarie Tillessen, erschienen im SÜDKURIER am 13.03.2019