20.12.2023 - Südkurier: Adventskonzert des HGWT
Wunderschöne Lieder haben die Sänger des Unterstufen- und des Schulchors des HGWT beim Adventskonzert vorgetragen. Bild: Alfred Scheuble

Schüler musizieren auf beachtlichem Niveau

Waldshut-Tiengen – Mehr als 80 Sänger und Instrumentalisten des Hochrhein-Gymnasiums begeistern Publikum in der Versöhnungskirche Waldshut.

Das traditionelle Adventskonzert des Hochrhein-Gymnasiums in der voll besetzten Versöhnungskirche löste wiederholt Begeisterung aus. Die mehr als 80 jungen, noch in Ausbildung befindlichen Musiker und Instrumentalisten präsentierten den Eltern, Geschwistern, Gästen und Lehrern ein Konzert auf beachtlichem Niveau. Das überwiegend mit weihnachtlichen Liedern und Musikwerken gespickte Programm bewirkte beim beifallsfreudigen Publikum große Freude und auch Stolz auf die jungen Gesangs- und Musikkünstler.
Das Unterstufenorchester unter Leitung von Klaus Bürger und Mathias Lauer eröffnete den Reigen mit „Chant de Noel“, einem Weihnachtslied nach der Musik von Michael Story. Im Anschluss kam „Pachelbel´s Christmas“, ein Werk nach Johann Pachelbel zur Aufführung, das in Anlehnung an den bekannten Kanon in D-Dur gespickt war mit weihnachtlichen Melodien wie „Jingle Bells“ oder „Go Tell It On The Mountain“. Gemeinsam brachten der Unterstufen- und Schulchor das wunderschöne, auf Thomas von Aquin zurückgehende Kirchenlied „Panis angelicus“ (César Franck) wirkungsvoll zur Aufführung.
Die Unterstufenband, das Schulorchester und schließlich die Big Band ergänzten den Liederabend mit gekonnt vorgetragenen Kompositionen. Die in Anspielung auf den „Kleinen Trommler“ gespielte Musik „Little Drummer Boys And Girls“ gefiel. Ebenso den Beifall herausforderndes Können zeigten die Jungmusiker mit Variationen von „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ oder mit der Aufführung der Pastorale und der Ouvertüre aus Werken von Arcangelo Corelli und Johann Christian.
Den teils swingenden und groovigen Schlussteil gestalteten die 20 Musiker der Big Band unter Leitung von Stefan Zenth. Besonders gefielen dem Publikum die vielen Solopassagen einzelner Register in der Jazz-Komposition „Merci, Merci, Merci“ (Joe Zawinul). Die jeweiligen Solisten erhielten immer wieder spontanen Beifall. Als musikalischer Höhepunkt kann „Let It Be“ (The Beatles) genannt werden – vom Sänger Raymond Dinh und von der Big Band hervorragend interpretiert.
Die beachtliche Gesangs- und Spielkultur der Schüler spiegelte sich im jubelnden Schlussapplaus der deutlich mehr als 500 Konzertgäste wider. Besinnlich wurde es dann noch mal, als sich Schulleiter Markus Funck an die Orgel setzte, „Macht hoch die Tür“ anstimmte und die Konzertbesucher zum Mitsingen anregte.

Text: Alfred Scheuble, erschienen im SÜDKURIER am 20.12.2023

27.06.2023 - Südkurier: Aufführung Krimi-Komödie
Komisches Duo (von links): Kommissarin (Sophia Michel) und Hilfskommissarin (Matilda Schachner) bei der Ermittlungsarbeit | Bild: Matthias Sochor, HGWT

Komisch, tragisch und absurd

Waldshut-Tiengen – Theater-Arbeitsgemeinschaft des Hochrhein-Gymnasiums überzeugt mit dem Stück „Ein tödliches Vergnügen“

Es ist ein Albtraum, der möglichst nie Wirklichkeit werden sollte: der Tod einer Schülerin. Doch genau dies geschieht im Stück „Ein tödliches Vergnügen“ der Autorin Claudia Kumpfe, welches die Theater-Arbeitsgemeinschaft mit ihrem Leiter und Lehrer Stefan Skorski im laufenden Schuljahr einstudiert und inszeniert hat und das jetzt im Musiksaal des Hochrhein-Gymnasiums seine Aufführung erlebte.

Zu Beginn wird das Publikum Zeuge eines stummen Standbildes: Die Mitglieder des fiktiven Kunstkurses und dessen Lehrerin stehen oder sitzen - erstarrt, versunken, vereinzelt. Davor am Bühnenrand liegt die Schülerin Olivia-Chantal mit einer Rose in der Hand – ebenso regungslos. Sehr bald wird der Tod dieser Schülerin festgestellt. Ob ein Unfall geschehen war oder gar ein Mord, sollen eine herbeigeeilte Kommissarin und deren Gehilfin ermitteln.

In zahlreichen Rückblenden, sehr kunstvoll und eindringlich in Szene gesetzt, wird offenbar, dass dem schrecklichen Ereignis perfide Mobbing-Handlungen vorausgingen und alle Mitglieder des Kurses sowie die Lehrkraft selbst von der nun toten Mitschülerin in existentielle Bedrängnis gebracht worden waren. Verhöre und Laboruntersuchungen folgen. Alle Figuren werden zu Verdächtigen, alle scheinen sogar ein Mord-Motiv zu haben.

Und das ist wirklich Stoff für eine Komödie? Ja. Die überragenden zehn Spielerinnen der Theater-AG machten dies möglich. Komödiantisch weit über ihrer Rolle agierte Matilda Schachner als Hilfskommissarin an der Seite der überzogen genervt-streng verhörenden Kommissarin, gespielt von Sophia Michel. Beide sorgten für viel Heiterkeit beim Publikum. Besonders berührend erschienen die in den Mobbingszenen zu erlebenden Momente der Verzweiflung aller Kursmitglieder, gespielt von Ragna Hartmann, Marlene Wendler, Lilli Anders, Jessica Schetle, Ariane Schmid und Vivien Scheuble. Die fünf Akteurinnen steigern in ihren Rollen das Stück aber auch ins Komisch-Absurde, da sie, abgelenkt durch vorgebliches Interesse an Minigolf, Kosmetik, Bibel oder Smartphone etc., auf den Tod der Mitschülerin mit nur wenig Betroffenheit reagieren. Seltsam verrückt war auch die Rolle der Lehrerin angelegt, gespielt von Leoni Marelja. Die tote Mitschülerin Olivia-Chantal wurde in den Rückblenden sehr lebendig und in ihrem zerstörerischen Tun als Figur eindrucksvoll gezeichnet von Lena Sandrock. Zuletzt stellt sich zur Erleichterung aller heraus, dass ein tragischer Unglücksfall, nicht aber ein Mord zum Tod der Schülerin führte und die Verdächtigen also weitgehend unschuldig sind.

Mit tosendem Beifall dankte das Publikum im voll besetzten Saal für die darstellerischen Leistungen aller spielenden Schülerinnen sowie für die theaterpädagogische Arbeit des AG-Leiters Stefan Skorski.