25.05.2022
Südkurier: Klassen 8 bei „Jugend mAcht“
Jugendliche gestalten die Stadt mit
Waldshut-Tiengen: Projekt "Jugend mAcht" als Beteiligungsformat / Themen unter anderem WLAN und Grünflächen

Die Jugend mit ihren Ideen, Bedürfnissen und Wünschen zu Wort kommen lässt das Projekt "Jugend mAcht". Das Beteiligungsformat des städtischen Kinder- und Jugendreferats Waldshut-Tiengen gibt ihnen die Möglichkeit, sich mit Blick auf die Gestaltung der Stadt und ihrer Angebote einzubringen. Seit knapp einem Jahr haben achte Klassen des Hochrhein-Gymnasium Waldshut (HGWT) Themen und Ideen gesammelt und in Gruppen vertieft.
Die Vorschläge der Schüler und Schülerinnen wurden in einem weiteren Schritt zusammen mit Experten, zum Beispiel städtischen Mitarbeitern des Baubetriebshof, der Stadtgärtnerei oder des Ordnungsamtes, auf ihre Machbarkeit hin überprüft. Jetzt wurden sie in der Stadthalle Waldshut von den Schülern präsentiert. Neun Gruppen von drei anwesenden achten Klassen des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut stellten in Kurz-Präsentationen mit anschließenden Fragerunden ihre Ideen und Wünsche in und für Waldshut-Tiengen vor.
Zu den weit gefassten Vorschlagen gehörten dabei: auf Jugendliche zugeschnittene Koch-Workshops und Ausflüge, mehr Sicherheit am Busbahnhof, ein Lerncafé, mehr Grünflächen, Plätze und Bänke in der Innenstadt, Multi-Mülleimer zur effektiveren Mülltrennung, ein neuer Sportplatz auf dem Sipo-Gelände, besseres WLAN in Waldshuts Kaiserstraße und das Voranbringen des bundesweiten Projekts "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage", das HGWT macht bereits mit, andere Schulen sollen folgen.
Zahlreiche Mitarbeiter der Stadt Waldshut-Tiengen waren vor Ort, darunter auch Oberbürgermeister Philipp Frank. Hauptverantwortlicher für "Jugend mAcht" ist Alexander Rombach vom Kinder- und Jugendreferat. "Die gewünschten Projekte sind auf verschiedenem Stand, aber es werden auf jeden Fall einige umgesetzt", sagte er. Für Oberbürgermeister Philipp Frank ist das Beteiligungsformat ein Gewinn. "Es zeigt, welche Themen Jugendliche bewegen und bestätigt uns als Stadt auch teilweise", sagte er mit Blick auf Projekte, die die Stadt bereits im Blick habe, wie etwa besseres WLAN in der Kaiserstraße und ein Lerncafé in der kommenden neuen Stadtbibliothek.
Es folgt jetzt noch eine sechste Phase des Projekts "Jugend mAcht", in der es unter anderem darum geht, die Projekte zu öffnen, damit weitere Jugendliche außerhalb der drei Klassen motiviert werden, sich einzubringen. In sogenannten Steuerungsgruppen können die Jugendlichen dann weiter an der Vertiefung oder Umsetzung der Projekte mitarbeiten. Nach den Sommerferien läuft "Jugend mAcht" neu an. Achte Klassen anderer Schulen können mitmachen. "Jugend mAcht" ist das Nachfolgeformat von "Achterrat", bei dem Jugendliche direkt im Gemeinderat ihre Ideen und Wünsche einbrachten.
Die Gesetzliche Grundlage:
Die Beteiligung der Jugend an kommunalpolitischen Entscheidungen und Projekten ist gesetzlich geregelt. In der Gemeindeordnung von Baden-Württemberg heißt es in § 41a, die Gemeinden sollen Kinder und müssen Jugendliche bei Planungen und Vorhaben, die ihre Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen. Wie die Beteiligungsverfahren aussehen, können die Gemeinden selbst entscheiden.
Bild: Vorstellung des Projekts „Jugend mAcht“ in der Stadthalle Waldshut: Isabella Ivan (von links) und Rita Klein von der 8b des Hochrhein-Gymnasiums (HGWT) nach der Vorstellung ihres Projekts „Grüner Müll – Mülltrennung“ mit Alexander Rombach (Kinder- und Jugendreferat Waldshut-Tiengen), Oberbürgermeister Philipp Frank und Amelia Jaschonek, Samridh Sahni und Paul Rupp, Klassensprecher der drei mitmachenden achten Klassen des HGWT.
Text und Bild: Ursula Freudig, erschienen im SÜDKURIER am 25.05.2022